Verbandsexkursion 2010, Rückblick

Ulm an der Donau galt vor 150 Jahren als die größte Festungsanlage Europas. In Teilstücken existieren davon heute noch im Stadtgebiet von Ulm und Neu-Ulm viele Forts, Tore, Wehrmauern und Wallanlagen.

30 Teilnehmer reisten mit dem Bus am 28. September 2010 nach Ulm, um diese Seite der Stadt kennen zu lernen. Ein alteingesessener Stadtführer, sachkundig und wortgewaltig, begleitete uns auf der zweistündigen Rundfahrt. Zuerst wurde auf der Neu-Ulmer Seite der Wasserturm angesteuert, der von 1898 bis 1900 über dem Kriegspulvermagazin errichtet wurde. Hier befindet sich heute ein Dokumentationsraum für Besucher. Der Stadtführer erläuterte anhand der Pläne und Modelle das Festungskonzept, bei dem Sinn und Sinnlosigkeit eng beieinander lagen. Nach dem Ende der napoleonischen Vorherrschaft baute der Deutsche Bund zur Absicherung gegen erneute französische Angriffe Bundesfestungen in Mainz, Luxemburg, Landau und Rastatt. Die fünfte und größte Bundesfestung wurde in Ulm angelegt. Festungsbaudirektor auf württembergischer Seite war Major Freiherr von Prittwitz, auf bayerischer Seite Major Ritter von Hildebrandt. 20.000 Mann waren mit den Bauarbeiten von 1844 bis 1859 beschäftigt. Zu einem Angriff auf die Festung kam es nie. Die schnelle Entwicklung der Geschütztechnik und später auch Brisanzmunition zwangen zur Modernisierung der Festung. Schon um 1900 wurde die Hauptumwallung zugunsten der Stadterweiterung niedergelegt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Anlage schließlich bedeutungslos.

Nach dieser Einführung folgte die Rundfahrt zu verschiedenen Stationen: Untere Donaubastion, Gaisenbergbastion, in der sich heute das Studentencafé befindet, und schließlich zur größten Anlage, der Wilhelmsburg, deren Kasematten, Wälle  und Festungsgräben besichtigt und anschaulich erläutert wurden.

Im Anschluss steuerten wir das Landratsamt Alb-Donau-Kreis an, wo uns Kollege Melzer in seiner Funktion als Erster Landesbeamter begrüßte und bei Erfrischungsgetränken über den Landkreis informierte. Sodann machte sich die Gruppe auf zu einem Rundgang durch die Altstadt: Münster, historisches Rathaus, Donaubastei, Fischerviertel und zur Abschlusseinkehr in den Ratskeller. Die Rückfahrt auf der Autobahn verlief wiederum ohne Stau, so dass die Teilnehmer gegen 21.30 Uhr pünktlich in Stuttgart eintrafen – und wie zu vernehmen war –  sich zufrieden über die Exkursion äußerten.

 

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